Tiergestützte Therapie

Kurzfassung:

Verschiedene tiergestützte Therapien: Es gibt unterschiedliche Formen tiergestützter Therapie, die verschiedene Tiere wie Hunde, Pferde, Lamas und Delfine nutzen, um psychische und neurologische Beschwerden zu behandeln.

Besonderheiten: In der Hundetherapie werden speziell ausgebildete Hunde eingesetzt, um Krankheiten besser zu erkennen und neue Verhaltensweisen zu üben. Die Hippotherapie nutzt Pferde, hauptsächlich für körperliche Übungen, während das therapeutische Reiten sich auf psychologische Aspekte konzentriert. In der Lamatherapie helfen Lamas, besonders bei psychischen Erkrankungen oder Verhaltensauffälligkeiten. Die Delfintherapie wurde entwickelt, um Kindern mit Behinderungen zu helfen, aber sie ist umstritten, insbesondere in Bezug auf ihre Wirksamkeit und die Bedenken von Tierschützern.

Anerkennung und Kostenübernahme: Während einige dieser Therapieformen in bestimmten Ländern von den Krankenkassen anerkannt und übernommen werden, wie die Hippotherapie in der Schweiz, sind andere, wie die Lamatherapie und Delfintherapie in Deutschland, nicht offiziell anerkannt und müssen oft selbst bezahlt werden.

Bei der tiergestützten Therapie werden Tiere genutzt, um psychische und neurologische Krankheiten zu behandeln oder zumindest ihre Symptome zu lindern. Dabei werden verschiedene Tiere wie Delfine, Hunde, Pferde und Lamas eingesetzt.

Hundetherapie

In der Hundetherapie hilft ein speziell ausgebildeter Therapiehund, Krankheiten oder Behinderungen genauer zu erkennen und neue Verhaltensweisen zu üben. Diese Methode ist vor allem dann hilfreich, wenn normale Gespräche schwerfallen, wie bei Sprachproblemen, Gehörlosigkeit oder Autismus. Manche Experten glauben, dass nur mit der Hilfe von Hunden bestimmte Krankheiten genau bestimmt werden können.

Während einer Sitzung sind der Patient, der Therapeut, der Hund und der Hundeführer anwesend. Diese Sitzungen können 30–45 Minuten dauern und sowohl einzeln als auch in Gruppen oder mit Familien durchgeführt werden. Videos helfen dabei, die Therapie zu verdeutlichen.

Hunde haben eine beruhigende Wirkung und fördern die Kommunikation, weil ihre Art zu kommunizieren anders ist als die der Menschen. Dies erleichtert den Umgang zwischen Hund und Patient und verbessert oft die Einstellung der Patienten zur Therapie. Dadurch können bessere Therapieergebnisse erzielt werden. Generell fühlen sich alle Beteiligten besser, wenn ein Hund anwesend ist.

Die für die Therapie genutzten Hunde kommen meist von speziellen Züchtern. Häufig eingesetzte Rassen sind Magyar Vizsla, Irish Setter, Golden Retriever, Labrador und verschiedene Hütehundrassen. Es gibt einen Trend hin zur gezielten Zucht und Auswahl geeigneter Hunde für die Therapie.

Hippotherapie

In der Hippotherapie nutzen Therapeuten speziell ausgebildete Pferde zur Behandlung. Durch das Reiten können Bewegungen des Pferdes direkt auf den Menschen übertragen werden. Dies hilft Patienten, z.B. ihre Körperbalance besser zu fühlen.

Manche Patienten dürfen die Hippotherapie jedoch nicht nutzen, z.B. bei bestimmten Krankheiten oder Allergien.

Es gibt auch Therapeutisches Reiten, das sich mehr auf die Psyche konzentriert. Bei Hippotherapie geht es hauptsächlich um körperliche Übungen.

Therapeuten können spezielle Schulungen für Hippotherapie erhalten, zum Beispiel in Warendorf oder Kirchheim/Teck.

In der Schweiz übernehmen die Krankenkassen die Kosten. In Deutschland wird sie bisher nicht als offizielle Therapieform anerkannt.

Es gibt auch das „Heilpädagogische Reiten und Voltigieren“, welches Kinder mit Verhaltensproblemen unterstützt.

Lamatherapie

Bei der Lamatherapie werden Lamas eingesetzt, um Menschen zu helfen. Sie werden in spezielle Programme eingebunden, um festgelegte Ziele zu erreichen.

Diese Therapie muss selbst bezahlt werden, da sie von den Krankenkassen nicht übernommen wird.

Lamas haben ein ruhiges und freundliches Wesen, das hilft, Menschen zu motivieren und zu unterstützen. Sie eignen sich besonders für Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Verhaltensauffälligkeiten.

Momentan gibt es noch keine offizielle Anerkennung oder feste Ausbildung für Therapeuten in diesem Bereich, aber es gibt Bemühungen, dies zu ändern.

Delfintherapie

Die Delfintherapie ist eine Therapie, bei der Delfine zur Unterstützung eingesetzt werden. Es wird behauptet, dass sie besonders Kindern mit verschiedenen Behinderungen helfen kann.

Dr. David E. Nathanson hat diese Therapie entwickelt. Er leitet Therapieprogramme in Amerika. Interessanterweise sagt er selbst, dass echte Delfine nicht effektiver sind als Roboter-Delfine.

Nathansons Ansatz: Delfin-Begegnungen dienen als Belohnung. Kinder dürfen erst mit dem Delfin spielen, wenn sie ihre Therapieaufgaben erledigt haben. Nathanson sagt, dass diese Methode funktioniert, aber Kritiker sind skeptisch.

Andere Länder wie Amerika und Israel bieten auch Delfintherapie an.

In Deutschland ist diese Therapie teuer und wird an der Universität Würzburg erforscht. Patienten dürfen zu Beginn nur vom Rand aus mit den Delfinen interagieren. Am Ende können sie, wenn sie wollen, ins Wasser gehen.

Tierschützer in Deutschland haben Bedenken. Sie glauben, dass Delfinarien nicht gut für Delfine sind. Auch einige Delfinexperten und Trainer sind gegen diese Therapie. Es gab Fälle in den USA, bei denen Menschen von Delfinen verletzt wurden.

Eine Studie in Würzburg zeigte, dass die Therapie vielleicht nicht so wirksam ist, wie manche denken. Die Studie fand heraus, dass nur die Eltern dachten, es gäbe Verbesserungen, Therapeuten sahen keine echten Fortschritte.